Das White-Out-Game 2025 wurde zum erwarteten Spektakel! Die RAIDERS Tirol und die Munich Ravens lieferten sich vor 3.724 Zusehern und im strömenden Regen einen echten Football-Krimi, in dem sich die Hausherren knapp mit 24:31 geschlagen geben mussten. Es war die vierte Saisonniederlage für die Tiroler.

Frühe Big Plays und Touchdowns

Die Offensive der Münchner eröffnete eine spannende Partie – und gleich im zweiten Play kam es zum ersten Big Play des Nachmittags: Quarterback Russell Tabor wollte den Ball bei Receiver Michael Stadler anbringen, jedoch wurde das Ei abgelenkt und RAIDERS-Defensive Back Mato Beglarian sorgte für eine frühe Interception.

Die Tiroler wollten aus dem gewonnenen Ballbesitz das Maximum herausholen, und Quarterback N’Kosi Perry verteilte Pässe an Philipp Haun und JaCorey Sullivan. Neue First Downs folgten, auch dank des starken Laufspiels über Lukas Haslwanter, der dem Spiel früh seinen Stempel aufdrückte. Wenige Yards fehlten dem Team von Coach Herrmann noch, um in die Endzone zu kommen – Lukas Haslwanter tankte sich schlussendlich durch und ließ die Fans am Tivoli jubeln – 7:0 nach PAT.

Eine rasche Antwort der Münchner blieb im nächsten Drive aus – im Gegenteil, wieder zeigte sich die Defensive der RAIDERS hellwach und sicherte durch Paul Kriener einen Fumble nach einem missglückten Snap der Ravens. Damit hatten die Tiroler abermals eine hervorragende Feldposition und erzielten per Läufen von Perry und Runningback Jan Wiesauer wichtige Yards, die zu einem First & Goal führten. Doch auch die Bayern konnten Perry zu einem Fumble zwingen, der allerdings von den Tirolern gesichert wurde – mit deutlichem Raumverlust. Perry ließ sich davon nicht beirren und warf das Ei direkt zu Tight End Markus Schaberl zum zweiten Score des Nachmittags – 14:0 nach PAT. Ein 26-Yard-TD von Perry auf Schaberl.

Russell Tabor und seine Mitspieler fanden anschließend besser in die Partie, konnten durch Receiver Malik Stanley und durch Tabors eigenes Laufspiel zu First Downs, Raumgewinn und in die Hälfte der RAIDERS kommen. Über die beiden Runningbacks Benedikt Pohler und Justin Rodney drang man bis in die Red Zone vor, bevor das erste Viertel zu Ende ging.

Gewitter sorgt für Unterbrechung

Gleich im ersten Play des neuen Viertels konnte Rodney die Linie überqueren und damit den ersten Score für die Gäste erzielen – 14:7 nach PAT als neuer Spielstand. Tief in der eigenen Hälfte begannen die Tiroler mit ihrer Offensive – Perry ging tief und versuchte, Philipp Haun in Szene zu setzen, allerdings wurde der Ball von Defensive Back Cole Coleman intercepted. Doch eine Challenge von Coach Herrmann brachte Erfolg, Coleman war mit dem Ball nicht mehr im Spielfeld. Trotzdem musste die Offense nach drei Spielzügen schon wieder vom Feld.

Die Ravens übernahmen an der gegnerischen 38-Yard-Line und kamen nach einem Quarterback-Run von Tabor zum First Down samt 15-Yard-Strafe gegen die RAIDERS. Ein Trickspielzug (Philly Special) brachte den Ausgleich: Tabor selbst fing den Ball in der Endzone nach Pass von Malik Stanley – 13:14 nach vergebener 2-Pt-Conversion. Dem Spielzug war eine weitere Strafe gegen Paul Kriener vorangegangen, der die Münchner an die 1-Yard-Linie brachte.

Dijion Walls retournierte den folgenden Kickoff an die eigene 31-Yard-Linie. Die Ravens wurden zunehmend dominanter und zwangen die Hausherren zum Ausspielen eines vierten Versuchs. Haslwanter erzielte das wichtige First Down. Der Drive und das Spiel mussten wenig später unterbrochen werden, ein Gewitter zog durch die Innsbrucker Alpen.

Nach einer knappen halben Stunde konnte das Spiel fortgesetzt werden, und die RAIDERS starteten mit einer bitteren False-Start-Strafe. Haslwanter konnte noch ein paar Yards gutmachen, wurde aber vor der neuen First-Down-Marke gestoppt. Da sich aber auch die Ravens eine Strafe leisteten – Unnecessary Roughness – ging der Drive für die Tiroler weiter. Haslwanter musste nach dem nächsten Play angeschlagen vom Feld, Jan Wiesauer übernahm und erzielte Yard um Yard. Wieder entschieden sich die RAIDERS zum Ausspielen des vierten Versuchs, Perry warf wuchtig und gezielt zu Marco Schneider, der damit die Angriffsserie am Leben hielt. Schon im nächsten Spielzug konnte Markus Schaberl seinen zweiten Score feiern, wieder fand ihn Perry in der Mitte der Endzone. Im strömenden Regen blieb Kicker Jonata Loria cool – 21:13.

Wenige Minuten vor der Pause starteten die Münchner noch einmal mit der Offensive. Tabor erzielte ein First Down, musste danach aber mitansehen, wie Receiver Ahsan Moore von den Verteidigern der RAIDERS zu einem Raumverlust von acht Yards gebracht wurde. Ein letzter Drive der Tiroler brachte keine Punkte mehr ein, und die beiden Teams gingen in die Kabine.

Field Goals im dritten Viertel

Ein fantastischer Kickoff-Return von Dijion Walls über 78 Yards brachte die RAIDERS direkt nach der Pause tief in die Hälfte der Münchner. Einige Strafen ließen die Hausherren aber weiter zurückgehen, ein Catch von Haun konnte aber noch ein Field Goal von Loria vorbereiten. Der Italiener zeigte seine Stärke und erzielte die nächsten drei Punkte für die Gastgeber – 24:13.

Der Witterung zum Trotz, setzten die Ravens auf Passspielzüge und kamen durch Malik Stanley auch zum Erfolg. Der US-Passfänger erzielte einen Raumgewinn von 26 Yards und brachte damit sein Team in die Hälfte der Tiroler. Russell Tabor und Justin Rodney sorgten für First Downs, und die Münchner standen schon nahe an der Endzone. Auch die Bayern leisteten sich Strafen, wodurch der Drive mit einem Field Goal endete – 24:16.

Für die RAIDERS endete die nächste Angriffsserie rasch, die Münchner wiederum konnten per Laufspiel aus der eigenen Hälfte in Richtung Tiroler Endzone laufen. Aber wieder war die Defensive zur Stelle, und Mato Beglarian konnte einen Fumble von Tabor recovern, damit seinen zweiten Turnover des Spiels verzeichnen und seiner Mannschaft das Ballrecht sichern. Mit einem starken Pass auf Philipp Haun endete das dritte Viertel.

Krimi endet dramatisch

Der Schlussabschnitt begann mit einem Run von Perry, der in einem neuen First Down endete. Im Regen setzte man weiterhin auf Jan Wiesauer, Tyrrell Bovelle und Perry als Läufer, und so kämpfte man sich weiter nach vorne. An der gegnerischen 26-Yard-Linie spielte man den nächsten vierten Versuch aus, und Bovelle, Neuzugang von den Helvetic Mercenaries, konnte sich über die Linie tanken. Ein schlechter Snap und ein False Start brachten eine herausfordernde Situation für Perry, der Marco Schneider an der Seitenlinie für einen wichtigen Catch fand. Loria kam für ein Field Goal heraus – und dieses Mal konnten die Münchner ein Big Play erzielen: Der Kick wurde geblockt.

Die Ravens benötigten nicht lange, um diese Wetterschlacht zu einem echten Football-Krimi werden zu lassen: Justin Rodney konnte mehrere Tackles brechen und sämtliche Gegenspieler hinter sich lassen – 49-Yard-Touchdown für den Runningback. Die 2-Point-Conversion war gut – 24:24 sechseinhalb Minuten vor Ende der Partie.

Die Crunchtime begann, und die RAIDERS wollten schnell zurückschlagen. Aber die Ravens konnten sich defensiv auszeichnen und einen schnellen Stopp erzwingen. Auch die Tiroler konnten die Gäste stark unter Druck setzen, leisteten sich aber einen Fehler in Form einer Facemask-Strafe und machten sich das Leben dadurch selbst schwer. Tabor ging tief, suchte Stanley, der den Ball aber nicht unter Kontrolle bringen konnte. Die Münchner stellten sich zum Punt auf – eine Finte, da Punter Levin Adrom das Ei zu Malik Stanley warf, der bis an die 5-Yard-Linie kam. Nur noch zwei Minuten waren auf der Uhr.

Tabor konnte mit einem Quarterback-Sneak für die erstmalige Führung der Ravens sorgen – 24:31 nach PAT und noch 1:42 Minuten zu spielen. Jetzt musste es schnell gehen, und es galt, hochkonzentriert zu bleiben. Perry fand Adrian Platzgummer und JaCorey Sullivan, die neue First Downs beisteuerten und die RAIDERS an die 20-Yard-Linie der Ravens brachten. Bruno Escobar holte noch ein First Down, elf Sekunden blieben noch zum Ausgleich. Perry befreite sich anschließend aus großem Druck, fand Markus Schaberl in der Endzone, der das Ei aber nicht festhalten konnte. Nur noch fünf Sekunden blieben ihnen – der schnelle Pass ging nirgends hin. Ein allerletzter Versuch blieb, zwei Sekunden waren noch auf der Uhr – Perry passte in Richtung der Endzone – der Ball wurde abgelenkt, und die RAIDERS mussten sich in diesem Krimi knapp geschlagen geben. Es war die vierte Saisonniederlage für die Tiroler.

Stimmen:

Markus Schaberl: „Es ist einfach Football – am Ende hab ich die Plays nicht machen können. Wenn man die nicht macht, dann verliert man das Spiel, wie man heute sieht. Das Wetter kann keine Ausrede sein, es muss trotzdem funktionieren. Wir wollen noch besser werden, haben aber auch schon zeigen können, dass wir mit allen mithalten können. Nächste Woche gilt es, voll anzugreifen.“

Jim Herrmann: „Ich bin stolz auf die Spieler. Ich hätte natürlich lieber gewonnen, aber wir können auf sehr vielen Dingen aufbauen. Jetzt müssen wir unsere Wunden lecken und uns gut vorbereiten auf das nächste Spiel.“