Das erste „Battle of Austria“ der neuen ELF-Saison zwischen den RAIDERS Tirol und den Vienna Vikings steigt kommenden Samstag in der Generali Arena in Wien. Die Tiroler wollen endlich den ersten Sieg über den großen Rivalen in der European League of Football einfahren.

Die vergangenen Tage verliefen für die RAIDERS Tirol äußert aufregend: Schon im Vorfeld des letzten Spiels gegen die Cologne Centurions (68:0 Sieg) stand fest – Quarterback Connor Miller wird den Tirolern mehrere Wochen mit einer Beinverletzung fehlen. Adrian Platzgummer gab einmal mehr den Feuerwehrmann auf der Spielmacher-Position und machte seine Sache herausragend, führte seine Mannschaft zu einem deutlichen Erfolg in Köln. Mit den Vienna Vikings vor der Brust, entschied sich die sportliche Leitung der RAIDERS Tirol schlussendlich doch dafür, einen Ersatzmann für Miller zu verpflichten – und den fand man in N’Kosi Perry, der schon in der vergangenen Saison bei den Tirolern under Center stand und die Offensive kennt. Ein Vorteil, der gegen die eingespielte Defense der Vikings entscheidend sein kann.

Der US-Amerikaner trainiert seit Mittwoch mit seinem Ex-Team und zeigt sich bereit für die Herausforderung am Samstag. Die Offensive hat sich zuletzt vielseitig gezeigt, konnte sowohl über das Lauf- als auch das Passspiel für Scores sorgen. Natürlich wird auch am Wochenende wieder großer Fokus auf das Runningback Trio Tobias Bonatti, Lukas Haslwanter und Jan Wiesauer liegen – aber auch die Receiver um Marco Schneider, JaCorey Sullivan und Philipp Haun werden mit neuem Quarterback ihre Gefährlichkeit ausspielen wollen. Außerdem kehrt Platzgummer wieder auf seine gewohnte Position als Ballempfänger zurück.

Feststeht: Die RAIDERS Tirol brennen auf die kommende Partie: „Wie jede Woche sind wir sehr motiviert. Mich spornt das zusätzlich an, wenn man weiß, dass man gegen ein gutes Team spielt – da möchte man selber top performen und seine beste Leistung abrufen. Gegen die Vikings braucht es keine Extramotivation. Da sind alle – vom Front Office angefangen bis zu den Spielern – wahnsinnig motiviert. Wir müssen fehlerfreien Football spielen und unser Spiel zeigen – dann wird das gut für uns ausgehen“, erklärt Philipp Haun die Situation wenige Tage vor dem Ligakracher. „Die Vikings sind wahnsinnig gut gecoached, die Spieler wissen was sie tun und spielen sehr physisch. Das ist eine andere Hausnummer – aber wir trainieren genau auf solche Gegner hin, um solche Teams auch zu schlagen. Unsere Coaches haben schon einen sehr guten Plan entworfen!“

Starke Defensive der Vikings

Die angesprochene Physis ist einer der Schlüssel zum Erfolg, wenn man die Vikings schlagen will. Das Duell an der Line of Scrimmage wird entscheidend sein – vor allem für die Offensive Line der RAIDERS kommt eine Menge Arbeit zu. Florian Sudi steht im Zentrum der Line, Aaron Donker macht aus Outside-Linebacker ordentlich Druck. Thomas Schaffer fehlt verletzungsbedingt gegen seinen ehemaligen Club.

Dahinter zeigen sich die Linebacker extrem dominant bisher: Ex-Raider Lucky Ogbevoen fühlt sich bei seinem Heimatverein wieder pudelwohl und verzeichnete in den ersten drei Spielen schon 4.5 Sacks und 15 Tackles. Timi Nuikka führt mit 20 Tackles die Vikings an und Noel Swancar hält wie Ogbevoen ebenfalls bei 15 Tackles. Sie sind unter anderem der Grund, warum die Vikings bisher bei drei Siegen und keiner Niederlage stehen. Vergangenes Wochenende wurde das Championship-Rematch bei den Rhein Fire (12:7) zu einer Defensivschlacht, wo die Wiener Revanche für die Finalniederlage der letzten Saison nehmen konnten.

N’Kosi Perry und seine Teamkollegen bekommen es also mit einer enorm formstarken Vikings-Defense zu tun, die sich auch auf zahlreiche Defensive Backs stützt: Mit Divine Buckrham steht auch in dieser Einheit ein ehemaliger Raider in den Reihen der Hauptstädter, mit Amani Dennis noch ein zweiter US-Import. Strong Safety Eelmeri Laalo fiel bislang mit 14 Tackles und einer Interception auf. Und über Benjamin Straight müssen nicht mehr viele Worte verloren werden – der 26-Jährige zählt zu den besten Defensive Backs der Liga und hat im vergangenen Jahr gleich zwei Picks gegen Perry fabriziert. Mit ihm hat der Neo-Quarterback der RAIDERS also noch eine Rechnung offen.

Holmes noch auf Formsuche

Die Offensive der Wiener wird auch in dieser Saison von Ben Holmes angeführt. Der US-Amerikaner hat in drei Spielen 560 Yards geworfen, steht aktuell aber bei einer Completion-Rate von etwas mehr als 50 Prozent (53.57 Prozent – 45 von 84 Versuchen kamen an). Die Ausbeute ist mit acht Touchdowns bei zwei Interceptions deutlich positiv, verdeckt jedoch einige Schwächen im Spiel der Vikings-Offense. Holmes wurde diese Saison schon fünf Mal gesacked und was generell auffällt: Von der Explosivität und Präzision der Vorsaison ist bisher noch nicht durchgehend etwas zu sehen.

Und auch die Verletzungen setzen der Wiener Offensive zu: Wide Receiver Yannick Mayr fehlt am Wochenende ebenso, wie Runningback Karri Pajarinen. Dafür sollte Florian Bierbaumer wieder einsatzfähig sein. Auf ihn sowie auf Reece Horn und Noah Touré gilt es besonders aufzupassen.

Es wird wie immer kein einfaches Spiel gegen die Vikings. Die RAIDERS wollen endlich über den ersten Sieg im „Battle for Austria“ in der ELF bejubeln, brauchen dafür aber eine konsequent konzentrierte Leistung von Beginn an. Mit zwei klaren Siegen im Rücken und dem vollen Fokus auf Revanche sind die RAIDERS bereit. Fans dürfen sich auf ein Spitzenspiel freuen! Los geht’s um 18.00 Uhr, live zu sehen auf Puls24/ORF Sport+/Joyn und im Gamepass.