Das lange Warten hat endlich ein Ende gefunden – im Sportpark Unterhaching begann für die RAIDERS Tirol die neue ELF-Saison mit dem Duell bei den Munich Ravens. Lange Zeit war es die erwartete enge Partie – am Ende mussten sich die Tiroler jedoch mit 7:20 geschlagen geben.

Defensiv-Abteilungen dominieren

Die Hausherren starteten mit ihrer Offensive am Feld und Neo-Quarterback Russell Tabor versuchte gleich mit einem tiefen Pass Receiver Marvin Rutsch in Szene zu setzen – ohne Erfolg. Nach zwei weiteren Spielzügen wurden die Münchner schon wieder vom Feld geschickt und die Tiroler übernahmen erstmals den Ballbesitz.

Allerdings wäre der erste Snap beinahe in einer Katastrophe geendet, ein Missverständnis zwischen Center Tobias Rodlauer und Quarterback Connor Miller führte fast zu einem Fumble. Nach einer Strafe und zwei kurzen Pässen auf Richard Weber und Tobias Bonatti, endete auch diese Angriffsserie sehr schnell. 

Das erste First Down des Spiels folgte schließlich wenig später: Tabor fand Michael Stadler mit einem sehenswerten Pass und die Ravens drangen in die Hälfte der Raiders vor. Dennoch ließen sich die Tiroler davon nicht beeindrucken und zwangen die Bayern zu einem vierten Versuch. Die Offensive blieb am Feld, Tabor warf das Ei – allerdings direkt in die Hände von Safety Vincent Müller! Interception durch die #23 und damit wieder die Raiders im Ballbesitz.

Doch die Münchner konnten ihrerseits den Druck auf QB Miller hochhalten und ein weiteres Mal ein Three & Out forcieren. Ein starker Puntreturn von Cole Coleman – auch von einem übersehenen Block in the Back begünstigt – brachte die Gastgeber bis an die 40-Yard-Linie der Raiders. Ein First Down durch Malik Stanley hielt den Drive am Leben und brachte die Ravens in Schlagdistanz zur Endzone. Nach starken Defensivstopps sahen sich die Ravens zu einem Field Goal-Versuch gezwungen – Kicker Daniel Schweiger vergab!

Die Offensive fand langsam ins Spiel, kam durch Marco Schneider zum ersten First Down und gleich anschließend mit einem starken Lauf von Tobias Bonatti zu weiterem Raumgewinn. Doch auch dieser Drive fand ein abruptes Ende – Marco Schneider verlor den Ball nach einem Fumble – München damit wieder im Ballbesitz. Das erste Viertel endete punktelos.

Scores vor der Pause

Eine Pass Interference im ersten Play des zweiten Spielabschnitts brachte die Münchner an den Rand der Tiroler Red Zone. Tabor konnte im Anschluss einmal mehr Stanley finden und so sein Team bis an die 7-Yard-Linie bringen. Justin Rodney kam per Lauf knapp nicht in die Endzone, wenig später ging es durch einen False Start wieder fünf Yards zurück. Schlussendlich nahm sich Quarterback Tabor ein Herz und ging selbst per Lauf zum ersten Touchdown des Nachmittags. Dafür konnten die Raiders den Extrapunkt blocken – 0:6 aus Sicht der Tiroler, ein Big Play!  

Eine schnelle Antwort sollte her – und Miller ließ sofort einen tiefen Ball auf Marco Schneider folgen: ein sehenswertes First Down. Lukas Haslwanter und Philipp Timmermann erzielten weiteren Raumgewinn und der Drive der Raiders verlängerte sich. Coach Herrmann entschied sich dafür, einen vierten Versuch auszuspielen und sein Mut wurde belohnt: Philipp Haun war zur Stelle! Durch Läufe von Miller und Bonatti fehlten nur noch wenige Yards in die Endzone – und durch Richard Weber und einen starken Catch kamen die Raiders zum ersten Score der neuen Saison! Der anschließende PAT war gut – 7:6 Führung zur Mitte des Viertels. 

Aber auch die Münchner fanden Antworten, vor allem durch Malik Stanley, den Tabor immer wieder anspielte und so über das Feld ziehen konnte. Der junge Spielmacher fand zu dieser Zeit mehr und mehr Komfort und forcierte tiefe Bälle. Zwei Minuten vor Halbzeit standen die Ravens an den Toren der Raiders-Endzone und wieder versuchte es Tabor mit einem langen Ball – dieses Mal aber sehr schön verteidigt von Dijion Walls. Die Münchner entschieden sich einen vierten Versuch mit zehn Yards auszuspielen und Tabor konnte Stanley auch freispielen – aber der Receiver droppte den sicheren Score und die Raiders gingen mit der Führung in die Kabine.

Defensive setzt Zeichen

Nach der Pause starteten die Tiroler mit der Offensive, konnten aber kein First Down erzielen. Die Ravens wiederum zeigten sich sofort wach und kamen durch zwei Laufspielzüge über Justin Rodney sofort zu großem Raumgewinn, der sie tief in die Raiders-Hälfte brachte. Das Momentum schien auf der Seite der Bayern zu stehen – allerdings hatte Dijion Walls andere Pläne! Der A-Import zeigte sein Können und interceptete Tabor in der Endzone! Ein massives Big Play der Raiders Tirol!

Conor Miller und seine Mitspieler nützten den Pick nicht und so mussten die Raiders schnell wieder punten. Umgekehrt wurden auch die Ravens von der Tiroler-Defensive in die Schranken gewiesen – doch die Raiders leisteten sich beim Punt einen satten Fehler, begingen eine Strafe und verlängerten den Drive damit für die Hausherren. Die Münchner blieben ihrem Credo treu und man versuchte mit tiefen Bällen zum Erfolg zu kommen – was nicht gelang. Umgekehrt ging auch bei den Raiders offensiv nichts und wieder kamen die Münchner mit ihrer Offensive aufs Feld.

Tight End Philip Okonkwo sorgte für einen 30 Yard-Raumgewinn und nur wenig später konnte Stanley weitere 16 Yards erzielen. Runningback Justin Rodney brachte die Ravens erneut in die Redzone – doch dann sorgten Paul Kriener und Precious Ogbevoen für das nächste Big Play: Sie zwangen Etuale Lui zum Fumble, und die Raiders sicherten sich den Ball. Zum Ende des dritten Viertels klappte es endlich auch mit dem First Down: Rückkehrer Markus Schaberl fand zum Erfolg. 

Raiders-Offensive kann nicht anschreiben

Receiver-Import JaCorey Sullivan verlängerte die Angriffsserie zum Beginn des Schlussabschnitts mit einem First Down. Der US-Amerikaner zeigte sein Können bei einem weiteren starken Sideline-Catch für einen 20-Yard-Catch. Miller verteilte jetzt den Ball, fand mit Marco Schneider einen Abnehmer für das nächste First Down. Es war der längste Drive der Raiders bis zu diesem Zeitpunkt – trotzdem fielen keine Punkte.

Die Ravens konnten ihrerseits auch einen langen Drive etablieren und mit Big Plays weiterkommen: Justin Rodney war es, der nach einigen – vermutlich auch illegalen – Blocks  schlussendlich in die Endzone kam und so seine Mannschaft erneut in Führung brachte. Die Münchner spielten die 2Pt-Conversion aus, wurden aber von den Raiders gestoppt und kamen zu keinem Punktgewinn – 7:12 aus Sicht der Raiders Tirol mit fünfeinhalb Minuten restlicher Spielzeit. 

Abstimmungsschwierigkeiten in der Raiders-Offensive waren jetzt noch kritischer als sonst und die Tiroler mussten schon wieder vom Feld. Die Münchner spielten die Partie routiniert zu Ende, kamen durch Stanley sogar noch zu einem weiteren Touchdown. Die 2Pt.-Conversion gelang und die Raiders Tirol mussten sich in der ersten Runde der neuen ELF-Saison mit 7:20 geschlagen geben. 

Stimme:

Vincent Müller: „Viele Fehler, viele Unkonzentrierthteiten. Wie haben uns heute selber geschlagen. Sie sind ein gutes Team, aber wir haben uns selbst ins Bein geschossen. Am Ende verliert man 20:7, trotz der Big Plays. Man verliert und gewinnt zusammen.“